Floh & Co

 

 

Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein haben die unterschiedlichsten Parasiten Hochsaison! Da kommt es nicht selten vor, dass der Freigänger einen oder mehrere quietschlebendige Fellbewohner mit nach Hause bringt. Wenn dann gegen diese Parasiten nichts unternommen wird, vermehren sie sich in rasender Geschwindigkeit auf ihrem Tier und z. T. auch auf seinem Menschen. Parasitenbefall ist für die Katze nicht nur lästig, sondern birgt auch gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Die häufigsten Parasiten sind Flöhe, Zecken, Milben, Haarlinge und Läuse. Gezielt wird Ihr Tierarzt gegen dieses juckende Problem vorgehen und dabei Mittel verwenden, die die Katze möglichst wenig belasten, den Parasitenbefall aber schnellstmöglich beenden.

 

KATZENFLOH:


Flöhe sind die häufigsten Lästlinge bei Hunden und Katzen. Es gibt verschiedene Arten dieser Insekten z.B. den Hunde-, Katzen-, Kaninchen-, Igel-, Hühner- und Menschenfloh. Bei ihrer Blutmahlzeit sind die Flöhe meist nicht sehr wählerisch, so dass auch der Mensch durchaus einmal zu ihrem Opfer werden kann. Die geschieht besonders dann, wenn der „richtige“ Wirt nicht da ist.
Die zwischen 2,5 und 3,5 Millimeter großen Plagegeister haben es auf das Blut der Katze abgesehen. Ein bis zwei Tage nach seiner ersten Blutmahlzeit beginnt das Flohweibchen mit der Eiablage und kommt im Laufe ihres Lebens auf etwa 2.000 Eier. Diese fallen vom Wirtstier und entwickeln sich in dessen Umgebung, besonders gut bei Wärme, Feuchtigkeit und in Teppichen, Polstermöbeln, etc. Innerhalb von 3 bis 4 Wochen entsteht so aus den Eiern über drei Larven- und ein Puppenstadium die neue Flohgeneration.
Hochsaison haben Flöhe im Sommer, aber dank zentral geheizten Wohnungen fühlen sie sich das ganze Jahr über wohl.

 

SYMPTOME:
Die Katze kratzt sich auffällig viel. Flöhe sind groß genug, um sie mit bloßem Auge zu entdecken. Einfach geht`s mit einem Flohkamm und einem weißen Blatt Papier, auf das man die Katze stellt. Beim Auskämmen fallen winzige schwarze Kotkrümel heraus. Feuchtet man sie an, bildet sich ein braunroter Kreis – ein Beweis für Blut.

 

ANSTECKUNG:
Flöhe hüpfen buchstäblich von Tier zu Tier. Aber auch Menschen können Überträger sein. Selten gewaschene Decken in Körbchen etc. bieten Flöhen gute Entwicklungsmöglichkeiten. Menschen können kurzzeitig befallen werden ( Juckreiz ).

 

GEFAHREN:
Folgen eines Flohbefalls sind

  • stark juckende Hautentzündungen durch den Flohstich

  • Blutarmut bei massivem Befall (70 weibliche Flöhe saugen etwa 1ml Blut pro Tag), im schlimmsten Fall kann hierdurch sogar der Tod von jungen oder schwachen Katzen verursacht werden

  • Übertragung des Gurkenkernbandwurms bei Hund und Katze

  • Übertragung der Myxomatose beim Kaninchen

  • Ausbildung einer Flohspeichelallergie

Überdies sind Flöhe auch Zwischenwirte für Bandwürmer.

 

BEHANDLUNG:
Verschiedene Präparate töten die Flöhe und schützen zum Teil auch gegen Neubefall:

  • Spot-On-Präparate werden direkt auf die Haut im Nacken aufgetropft (Haare scheiteln).
    Je nach Wirkstoff besteht für 4 bis 8 Wochen ein Schutz gegen Neubefall von Flöhen.

  • Flohschutzbänder für Hunde und Katzen bieten bedingten Schutz. Bei Katzen müssen Halsbänder unbedingt eine Sollbruchstelle aufweisen, damit das Tier sich nicht damit erhängen/erwürgen kann!

  • Bei Verwendung von Sprays und Pudern ist darauf zu achten, dass das gesamte Tier behandelt werden muss.

Hat ein Tier Flöhe muss unbedingt die Umgebung mit behandelt werden:

  • Decken, Kissen etc. heiß waschen

  • Teppiche und Polstermöbel absaugen (Flohspray oder Puder in den Staubsack geben)

  • Umgebung mit Flohspray gegen Flohlarven besprühen, ggf. Vernebelungsautomaten anwenden

Achtung:
Das Flohspray für die Umgebung darf keinesfalls auch auf das Tier gesprüht werden, für die Behandlung des Tieres gibt es extra Produkte!

 

ZECKEN:


Zecken gehören zu den Spinnentieren. Die Entwicklung der Zecken erfolgt vom Ei über Larven- und Nymphenstadien. Larven haben drei Beinpaare, Nymphen und Adulte jeweils vier. Zecken benötigen Blut, um sich fortpflanzen zu können. Jedes Stadium saugt nur einmal Blut, danach wird der Wirt gewechselt. Zecken werden aktiv, wenn die Bodentemperatur auf 5 bis 7 °C ansteigt. Da sie sich optimal bei Temperaturen zwischen 17 – 20 °C oder einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 – 95 % entwickeln, kommt es meist im Frühjahr und im Herbst zu den Höhepunkten der Zeckenplage. Milde Winter begünstigen die Vermehrung.

 

SYMPTOME:
Meist sitzen Zecken an Kopf und Hals. Sie sind stecknadelkopf- bis erbsengroß. Man kann sie mit bloßem Auge erkennen und auch fühlen. Oft kratzen sich Katzen wiederholt an betroffenen Stellen.

 

ANSTECKUNG:
Beim Durchstreifen des Unterholzes oder von Wiesen holen sich Katzen die meisten Zecken, eine Übertragung von Tier zu Tier findet so gut wie nie statt. Die Zecke bohrt sich in die Haut und saugt dann 3 – 14 Tage lang Blut, bis sie vollgesogen ist und sich wieder abfallen lässt. Eine festgebissene Zecke wird nicht auf den Menschen überwechseln. Allerdings bringen Katzen oft Zecken in ihrem Fell mit, die sich noch nicht fest gebohrt haben und beim streicheln vielleicht zum Menschen wandern können. Manche Arten können gefährliche Viren übertragen, die z.B. Borreliose oder Hirnhautentzündungen verursachen.

 

GEFAHREN:

  •  Juckreiz und Schwellung an der Stichstelle

  • Entzündung der Wunde

  • Blutverlust (ein Zeckenweibchen kann bis zu einem halben Milliliter Blut pro Tag saugen)

  • u. U. Übertragung gefährlicher Krankheitserreger (z.B. Borrelliose oder FSME)

 

BEHANDLUNG:

  • Regelmäßiges (tägliches!) Absuchen der Tiere nach Zecken schützt Tier und Mensch, da weniger Zeit zum Übertragen von Krankheitserregern bleibt.

  • Zecken, die sich bereits angesaugt haben, werden mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenzange heraus gezogen oder gedreht. Sollte der Kopf abreißen, bildet sich in der Regel nur ein Pickelchen, das bald wieder abheilt.

  • Spot-On-Präparate töten Zecken ab. Sie bieten meist für etwa einen Monat einen Schutz.

  • Zeckenschutzbänder sollen oft ein halbes Jahr und länger schützen. Sie müssen jedoch unbedingt eine Sollbruchstelle aufweisen um Strangulation mit dem Band zu verhindern!

Achtung:
Viele Zeckenmittel, die bei Hunden angewendet werden, sind für Katzen absolut unverträglich und können die Katze schlimmstenfalls sogar töten!

 

OHRMILBEN:


Milben gehören zu den Spinnentieren. Meist sind sie mit freiem Auge nicht zu erkennen.
Ohrmilben (Otodectes) kommen bei allen Fleischfressern vor, bei der Katze sind sie die häufigsten Milben. Sie leben im äußeren Gehörgang der Katze und stechen die Haut an, um an Blut und Lymphflüssigkeit zu kommen. Hierdurch verursachen sie dort heftigen Juckreiz. Typisch ist, neben Kratzen und Kopfschütteln, das rötlich braune bis schwarze Ohrenschmalz. Die Milbe selbst ist mit freiem Auge nicht zu erkennen.
Der Entwicklungszyklus beträgt 3 Wochen.

 

SYMPTOME:
Dunkler, krümeliger Schmutz im Gehörgang, der Juckreiz verursacht. Die Katze schüttelt häufig den Kopf und kratzt sich im Ohr. Dadurch können Entzündungen entstehen.

 

ANSTECKUNG:
Ohrmilben holen sich Katzen fast immer bei infizierten Artgenossen. Sie gehen nicht auf den Menschen über.

 

GEFAHREN:
Kommt es zu Entzündungen, können Schmutz und körpereigene Sekrete besonders bei kleinen Katzen den Gehörgang regelrecht verschließen. Pilze und Bakterien können sich ungehindert ausbreiten.

 

BEHANDLUNG:
Der Tierarzt überprüft die Gehörgänge mit einem speziellen Instrument (Otoskop). Sind es Milben, reinigt er die Ohren gründlich und verschreibt zur Nachbehandlung eine Ohrensalbe. Wer mehrere Katzen hat, sollte alle Katzen mitbehandeln. Zur Vorbeugung sollte man die Ohren regelmäßig kontrollieren.

 

HAARLINGE:


Haarlinge sind wie ihre größeren Kollegen, die Flöhe, Insekten. Es gibt sie bei Hund, Katze und Meerschweinchen. Sie ernähren sich von Hautschuppen und verursachen durch ihr Herumkrabbeln massiven Juckreiz an Kopf, Hals und Rücken. Man erkennt sie als kleine, hellgelbe, bewegliche Punkte im Fell. Haarlinge haben es nicht auf das Blut der Katze abgesehen, sondern ernähren sich von Hautschuppen und den Sekreten, die aus kleinen Wunden austreten.

 

SYMPTOME:
Die Katze kratzt sich oft und ausgiebig. Mit einer Lupe kann man die Haarlinge nach dem Kämmen mit dem Flohkamm auch mit bloßem Auge erkennen.

 

ANSTECKUNG:
Katzen infizieren sich meist bei anderen Katzen, ganz selten werden sie über verseuchte Bürsten oder Kämme übertragen. Haarlinge gehen nicht auf Menschen über.

 

GEFAHREN:
Haarausfall, Entzündungen und Ekzeme sind typische Folgen bei einem starken Befall. Wie Flöhe können auch Haarlinge Zwischenwirt für Bandwürmer sein.

 

BEHANDLUNG:
Ein Insektizid – Pulver ( Tierarzt ) muss mehrere Male im Abstand von ca. 10 Tagen angewendet werden. Zur Vorbeugung helfen ebenfalls verschiedene Spot-on-Produkte und Halsbänder (mit Sicherheitsverschluss!), denn beide sind meistens Kombi-Präparate gegen verschiedene Parasiten.

 

LÄUSE:


Diese lästigen Tierchen sind oval, blaugrau und etwa so groß wie ein Stecknadelkopf. Sie sind als dunkler, etwa 1,5 – 2,5 mm großer Punkt im Fell zu finden. Außerdem sind ihre Eier, die sog. Nissen, im Fell als helle Punkte zu finden.

 

SYMPTOME:
Die Katze kratzt sich unentwegt, vor allem am Kopf. Die Haut kann teilweise gerötet sein.

 

ANSTECKUNG:
Läuse vollziehen ihre Entwicklung komplett auf der Katze und pflanzen sich dort fort. So holen sich Katzen meist durch den engen Kontakt zu Artgenossen diese Plagegeister. Auf Menschen gehen sie nicht über.

 

GEFAHREN:
Läuse bohren die Haut an, um Blut zu saugen. Durch starkes Kratzen kann es zu Haarausfall und Hautentzündungen kommen, starker Befall führt zu Blutarmut und Abmagerung.

 

BEHANDLUNG:
Bei stärkerem Befall kommt die Mieze um ein Insektizid-Bad nicht herum. Das ist nötig, um die frisch geschlüpften Nachkommen abzutöten. Zur Vorbeugung empfiehlt sich ein Kombi-Präparat ( Spot-On oder Halsband mit Sicherheitsverschluss) gegen Läuse, Flöhe und Zecken.


 

 

 

Druckversion | Sitemap
© Initiative für Tiere in Not e. V. | Impressum | Datenschutz